Workshops

Sonntag, 22.06.

10:00 Workshops für die teilnehmenden Gruppen
16:00 Uhr Workshop-Präsentation
Ort: Goethe-Gymnasium

Marcus Dross
music as actio
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"Music as Action" lädt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu ein, sich gemeinsam auf die Suche nach versteckten Mustern und Strukturen zu machen, die das Leben bereits an den Stellen regeln, wo unser Verstand nur blankes Chaos oder gähnenden Stumpfsinn vermutet. Hat man erst einmal das abgesicherte Feld von C-Dur und Drei-Viertel-Takt verlassen, finden sich in der Musik die vielfältigsten Formen und Systeme, mit denen sich selbst die diffusesten Orte, Situationen und Ereignisse erforschen lassen.

Einer der Komponisten, der sich auf die Suche nach musikalischen und theatralen Formen gemacht hat, um in jene Grauzonen vorzudringen und für sie einen Ausdruck zu finden, ist der Amerikaner John Cage: 1952 erschreckte er sein Publikum damit zu Tode, dass er für genau 4 Minuten und 33 Sekunden ein Stück für "schweigendes" Klavier präsentierte. Aus der Stille, die sich verbreitete, entwickelte sich einer der nachhaltigsten Kunstskandale aller Zeiten.

Ein solcher Umgang mit Musik bieten jede Menge Möglichkeiten, AUCH OHNE INSTRUMENT dort zu handeln und sich einzumischen, wo alle anderen noch bewegungslos ausharren und sich über mögliche Inhalte und ihre Bedeutungen den Kopf zerbrechen. Dieser Vorsprung lässt sich nutzen, denn er macht Musik zu einem aktiven und subversiven Mittel, um selbst unter den absonderlichsten Umständen neue Spielräume zu erforschen und für sich zu beanspruchen.

Ob bis an das Ende des Golfstroms, in die Regale innerstädtischer Supermärkte, in die abendlichen Hauptnachrichten oder bis ins Zentrum der Antarktis – der Düsseldorfer Regisseur Marcus Dross hat sich zusammen mit dem Perfromancenetzwerk New Guide to Opera in den vergangenen Jahren die abwegigsten Orte und Kontexte ausgesucht, um sich mit den Mitteln der Musik und des Musiktheaters einen Weg dorthin zu bahnen. Der Workshop "Music as Action" knüpft an die Grundlagen dieser Arbeit an, um irgendwo zwischen Maulhelden-Festival, Goethe-Gymnasium und Europa-Meisterschaft sein musiktheatrales Forschungsfeld zu beanspruchen.

Achtung! Keine Voraussetzung, aber eine Bitte: Wer ein tragbares Instrument (ob Kamm oder Tuba) und/oder kleine Kopfhörer besitzt, diese bitte mitbringen.

Bridget Q. Fearn
A Chance to Dance


Join Bridget as we spend the day dancing!
Alle Mädchen und Jungen sind herzlich eingeladen, ihre besten Moves und Freestyles zu zeigen, um gemeinsam Street-Dance-Choreografien einzustudieren und zu performen. Bitte tragt lockere Kleidung (keine engen Jeans!), Turnschuhe und abwechslungsreiche, bunte Klamotten für die Aufführung. Stellt euch der Herausforderung, express jourself!

Bridget Q. Fearn bringt große Erfahrungen als Performerin und Tänzerin mit. Sie choreografierte und tanzte weltweit für Jazz-, HipHop-, Modern- und Musical-Theater-Kompanien.

Klaus Figge
Bühnenkampf


Prügeleien sollen weder schmerzhaft noch blutig enden, vor allem nicht auf der Bühne. Im Workshop "Bühnenkampf" übt Klaus Figge, Kampf- und Schauspieldozent der Essener Folkwangschule, mit Jugendlichen Bühnenkampftechniken ein. Die Teilnehmer lernen verschiedene Techniken des Kampfes und den Einsatz von Stöcken. An Hand von kleinen Handlungssträngen erfahren sie, wie Kämpfe zum Aufbau von Spannung und um Handlung voranzutreiben in das Bühnengeschehen mit eingebaut werden können.
Alle, die Spaß haben neue Fähigkeiten sowie ihre Körperbeherrschung zu erforschen, sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Bitte Turnhallenschuhe und eine bequeme Hose mitbringen.

Pamela Granderath
Kurzgeschichte, Gedichte, Exposés.


Im Workshop erfahrt ihr, wie ihr Ideen zu kleinen Storys findet und weiterentwickelt, gereimte Texte produziert und lange Texte zu kurzen Exposés zusammenfasst. Es ist jeder, der gerne schreibt oder mit dem Schreiben vertrauter werden will, herzlich eingeladen teilzunehmen. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Der Workshop wird geleitet von Pamela Granderath, Schriftstellerin & Poetry-Slammerin.

Stefan Koller
Stilmittel des Bewegungstheaters im Kabarett


Die Dittmanns – Girl – Group der Erich-Kästner-Schule in Dülmen-Buldern hat in diesem Jahr einen den Förderpreis erhalten. Im Rahmen des Festival Maulhelden arbeitet Stefan Koller, spezialisiert auf Bewegungstheater und Tanz, ausgehend von ihrer Produktion "Kalberschnacke", am bewussten Umgang mit Bewegung im Kabarett. Die Gruppe erfährt, wie das Bewegungstheater eine weitere Möglichkeit ist, Komik, Intensität, Bildgestaltung und Aussage kabarettistischer Themenschwerpunkte zu unterstreichen bzw. zu verstärken.

Bitte mitbringen: bewegungsfreundliche Kleidung, Turnschuhe und viel Lust sich zu bewegen!

Armin Kaster
Ein Stück von mir
LebensBühnenBilder bauen und spielen


Dein Leben ist eine Bühne, auf der dein eigenes Theaterstück gespielt wird – und du bist darin die Hauptperson! Doch von was handelt dein Leben, welche Geschichten bietet es, was ist dir schon alles passiert, wovon kannst du erzählen? Welche Personen spielen noch in deinem Lebenstheater? Und die Bühne auf der das ganze stattfindet, wie sieht die eigentlich aus? Ist sie voll oder leer, hoch oder flach, breit oder schmal, bunt oder einfarbig, hell oder dunkel?
Diese (und andere) Fragen werden uns bei dem Workshop beschäftigen. Dabei bauen wir aus einfachen Materialien eigene Bühnenbilder, auf denen unser Leben als Theaterstück sichtbar wird. Diese LebensBühnenBilder werden zum Schluss als kleines "LebensBühnenBilder-Theaterfestival" vor Publikum präsentiert.

Armin Kaster lebt und arbeitet als Freischaffender Künstler und Gestaltungs-Soziotherapeut in Düsseldorf. Seit Jahren arbeitet er auf der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, darstellendem Spiel und erzählten und geschriebenen Geschichten.

Spielleiterworkshop

Lisa Lucassen und Fanni Halmburger///SHE SHE POP
Fremde Wesen


Eine Familie muss gleichzeitig schön und schlimm sein, damit sie funktioniert.
Die Arbeit der Performancetheatergruppe She She Pop hat viele Facetten. Für diesen kurzen Workshop werden wir uns auf einige davon konzentrieren. Eine der wichtigen Voraussetzungen für unsere Arbeit ist die Entwicklung einer Bühnenpersona, die glaubwürdig "ich" sagen kann. Auf die Aufgabe "ich als ich auf der Bühne" werden wir uns in der ersten Phase des Workshops am Vormittag konzentrieren.

Am Nachmittag werden wir uns mit Techniken aus unserem Stück "Familienalbum" beschäftigen. Hier haben wir uns mit Familienportraits auseinandergesetzt. Das Familienthema ist universell: jeder hat eine Familie, hätte gern eine oder hätte am liebsten keine – eine besonders interessante Variante. Für die Theaterarbeit stellt sich die Familie als ideale Matrix dar: es eröffnen sich schicksalsträchtige, utopische und pathetische Szenarien, mit denen sich alle identifizieren können. Alle Menschen sind ExpertInnen im Lesen und Interpretieren von Familienbildern.

Eine Familie lässt sich ebenso gut in einem Bild der Beatles finden wie in einem echten Familienbild. Unser Schwerpunkt im Workshop wird also nicht so sehr auf der Nähe oder Ferne zu den echten Verwandten des wirklichen Lebens liegen, sondern auf der Faszination, die diese fremden Wesen, die angeblich unsere Eltern und Geschwister sein sollen, ausüben. Wir begeben uns auf die kolletkive Suche nach einer utopischen Familie.

Wir möchten die TeilnehmerInnen bitten, Folgendes mitzubringen:
- ein Familienportrait: ein Bild mit mindestens zwei Personen oder Wesen, die eine Familie sind, sein könnten oder bestimmt keine sein sollten.
- ein weißes Hemd oder T-Shirt.