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Anne tritt nie auf. Es wird nur über sie geredet. Oder geflucht. Oder geurteilt. Sie erscheint als Terroristin, als kleines Mädchen oder Protagonistin einer tragischen Liebe. Der Autor Martin Crimp lässt mit »Angriffe auf Anne« einen Text entstehen, der den Zuschauer*innen zahlreiche Anknüpfungspunkte bietet: In einer hyperrealen Welt, die vom medialen Einfluss geprägt ist, gilt die abwesende Protagonistin als Projektionsfläche aller anderen.

Mit: Leni Albrecht, Marie-Kristin Albrecht, Hamed Anit, Kevin Bergen, Rony Einhorn, Carla Gehlen, Marcel Kremer, Jonas Lammers, Alissa Lücke, Eva Lumperda, Klara Ollesch, Nils Quade, Leonie Reker, Marie Rose, Amnon Rüther, Lea Schlueter, Johanna Schöllmann, Kasimir Seelhorst, Adriana Senn, Isabell Stiben. Spielleitung: Bianka Kister, Ilka Zänger, Sebastian Zasypalov

Begründung der Jury

Der Literaturkurs des Pelizaeus-Gymnasiums Paderborn zeigt eine kreative, spielfreudige und gelungene Auseinandersetzung mit dem postdramatischen Theatertext „Angriffe auf Anne.“

Besonders überzeugt hat die kollektive Arbeitsweise der Gruppe:  Kleingruppen inszenierten Szenen in Eigenregie, die alle durch die  Frage „Wer ist Anne,“ geleitet wurden. Diese fügen sich zu einem ästhetischen Ganzen zusammen, das durch das ebenfalls von den Schüler*innen entwickelte Bühnen- und Kostümbild, sowie die selbst gestalteten Projektionen rund wird. Das Identitätsexperiment um die fiktive Figur Anne wird durch ein Forscherteam überwacht, dass durch ihr feines Spiel den Zuschauer*innen die Tür in die Kühle eines Forschungslabors öffnet.

Die performative Auseinandersetzung mit dem Text zeigt zahlreiche Anknüpfungspunkte an die hyperreale Lebenswelt der Jugendlichen und ist dadurch authentisch und überzeugend. 

Wir freuen uns diese besondere Inszenierung im Rahmen des Maulhelden Festivals zeigen zu können.